Der taktische 5vs5-Shooter Valorant befindet sich im Moment noch in der geschlossenen Beta-Phase, die am 7. April begonnen hat. Das Spiel soll im Sommer 2020 kostenlos veröffentlicht werden, allerdings könnt ihr euch kosmetische Inhalte und ähnliches dazu kaufen. Vorerst gibt es die Beta-Version von Valorant nur in den USA, Kanada, Russland, der Türkei und Europa. Geplant ist, dass der Rest der Welt nach und nach Zugriff auf das Spiel erhält.

Valorant im Vergleich zu Counter-Strike: Global Offensive (CS: GO)

Obwohl es einige Ähnlichkeiten zwischen CS: GO und Valorant gibt und sich die beiden Shooter vom eigentlichen Spielgeschehen nicht signifikant voneinander abheben, könnte sich CS: GO bereits ein paar Dinge von Valorant abschauen. Die Kommunikation zwischen Entwicklern und Community ist bei Valorant sehr eng: Riot befasst sich aktiv mit den Anregungen der Spieler und trägt interne Neuigkeiten sehr schnell über Videos, Blogposts sowie Updates nach außen. Valve, die Köpfe hinter CS: GO, muss hierbei einiges aufholen. Anders als CS: GO nutzt Valorant durchgängig 128-Tick-Server. Es wird versucht für jedermann eine gute Performance zu gewährleisten, was sich in der hervorragenden Infrastruktur zeigt. Die Auswirkungen hiervon können sich vor allem auf hohen Rängen und im eSport zeigen.

Valorant als Konkurrent für Fortnite?

Anfangs gab es ein paar Stimmen, die vorhersagten, dass Valorant Fortnite bald in den Schatten stellen wird. Inzwischen hat sich nach der Begeisterung über die geschlossene Beta-Version jedoch gezeigt, dass man die Spiele nicht so sehr vergleichen kann wie CS: GO, Overwatch und Valorant. Abgesehen von einigen Fähigkeiten, die einen guten Spieler ausmachen, braucht man für Fortnite und Valorant unterschiedliche Skills. Insbesondere die Defensive nimmt bei Fortnite eine große Rolle ein, wohingegen man bei Valorant konstant aufmerksam sein muss. Daher hat man auch weniger Zeit in Ruhe eine Strategie zu planen. Sowohl Epic als auch Riot sind etablierte Größen in der Spieleindustrie, allerdings investiert Epic Games vergleichsweise viel in den eSport.

Valorant Teams

Trotz der Tatsache, dass sich Valorant immer noch in der Beta-Phase befindet, haben sich bereits ein paar Teams von sich hören lassen, die in der Szene den Ton angeben wollen. Zu der Vielzahl an Teams, die einen Einstieg in die kompetitive Szene ins Auge fassen, gehören auch zwei reine Frauenteams.

Aus Counter-Strike: Global Offensive bekannt ist der Kader von Dignitas Female. Dieser ist dort sehr erfolgreich und hat in den vergangenen Jahren zweimal das GIRLGAMER eSports Festival und die IEM Challenge Katowice gewonnen. Neben Teamchefin Emmalee "EMUHLEET" Garrido gehören Melisa "Theia" Mundorff, Amanda "rain" Smith und Kiara "milk" Makua zu Dignitas Female. Neu ist Julie "Bouchard", die fürs erste den Platz von Carolynn "artStar" Noquez einnimmt.

Ebenfalls ein reines Frauenteam mit Spielerinnen aus Europa ist mit Godsent in den Startlöchern. Tinylady, eine Brasilianerin, die in Spanien lebt, Alikea aus Frankreich und die Schwedin Katti werden von den deutschen Valorant-Profis nCL und Juju unterstützt. Ihr Ziel ist als reines Frauenteam im von Männern geprägten eSport mithalten zu können.

Ein weiteres namhaftes Team ist die amerikanische Aufstellung von Sentinels für Valorant, wobei momentan noch ein Platz frei ist. Vier Stellen im Kader sind bereits fest an erfolgreiche Spieler, die durch ihre Fähigkeiten in Apex Legends und Counter-Strike im eSport nicht unbekannt sind. Den meisten von euch wird Jay "Sinatraa" Won ein Begriff sein. Es lässt sich kaum bestreiten, dass er 2019 der beste Overwatch-Spieler weltweit war.

Obwohl die Einstellung der Valorant-Entwickler zum eSport-Geschehen noch unklar ist, formieren sich wegen der Popularität des Spiels bereits erste Pro-Teams. Man sollte dabei nicht vergessen, dass Valorant immer noch in der Beta-Phase steckt. Daher sind Fehlfunktionen nicht ausgeschlossen. Ein auf Reddit gepostetes Video zeigt beispielsweise eine zu große oder ungenaue Hitbox bei der Gegnerfigur Jett, sodass diese beim Zielen auf die Schulter einen Headshot abbekommt. Solange solche Fehler nicht behoben sind, ist trotz aller schon formierten Valorant Teams und guten Voraussetzungen, keine faire Grundlage für den eSport geschaffen.