Ready or Not

Ready or Not

Was wie ein Lebensmotto anmutet, ist ein Spiel, dass endlich die Lücke schließt, welche alle SWAT Liebhaber seit Jahren in ihren Wunschlisten begleitet. Endlich ein Taktik-Shooter der keine Kompromisse eingeht. Doch was genau macht ihn besonders und was wir bereits wissen, erfahrt ihr hier.
Bereits im Jahr 2019 wurde das Spiel „Ready or Not“ angekündigt. Zu dieser Zeit war es in einer sehr frühen Alphaphase und konnte bereits gekauft werden. Inzwischen ist die umstrittene Preispolitik etwas gelockert und man kann auf Steam für 39 € das Spiel kaufen. Jedoch sei dabei angemerkt, die Alphaphase wurde noch nicht beendet. Zwar sagen die Entwickler, alle wichtigen Mechaniken sind implementiert und auch funktionstüchtig, doch das ist in einem Spiel bekanntlich nicht alles.

Beim Anspielen mit drei Freunden zeigten sich sofort die ersten Parallelen zu den Kenntnissen aus Swat 4. Anschreien von Zivilisten um sie mit Kabelbindern zu sichern, wie haben wir es geliebt. Aber auch getarnte Ganoven, die plötzlich ihre Waffe ziehen und das halbe Squad auf dem Gewissen haben. Eine gute Auswahl an Sturmgewehren, MPs und Schrotflinten als Hauptwaffen, sowie drei nicht tödliche Waffen, ermöglichen ein sehr individuelles Spiel. Daneben stehen einem unterschiedlichste Hilfsmittel, wie ein Türspiegel, C4, Flashbangs, Rammen, Breaching-Gun und weitere zur Verfügung um ein gutes Set-up als Team zu erstellen und alle Herausforderungen zu meistern. Was benötigt man da noch mehr um mit diesem Hardcore-Taktikshooter Spaß zu haben?

Die Meinung in unserer Gruppe ist sehr unterschiedlich, so gibt es die Fans der SWAT-Reihe, die sich einfach über ein neues Spiel dieses Genres freuen und die Nörgler. Auch wenn ich selbst zu den Fans gehöre, muss den Kritiken ihre Berechtigung zugestanden werden. Dabei ist die Liste der kleinen Mankos wohl für jeden individuell und nicht immer so schlimm wie für den anderen.

Die Grafik und die Umgebung wurde mit sehr viel Detailgenauigkeit und Realismus versehen. Was sich in einem sehr harmonischen Leveldesign äußert, das auch den Beschuss durch Wände aus Holz, Fenster und ähnliches zulässt. So sind es keine leeren Schlauchlevel die man einfach durchläuft und fertig. Doch leider ist die Art wie man sich bewegt und gefühlt die ganze Engine im Hintergrund sehr grob und wirkt eher wie direkt vom SWAT 4 Spiel von 2005 importiert. Auch einige der Gadgets ließen auf ihre Wirkung warten. So konnten wir die Ramme nur bedingt erfolgreich einsetzen, auch das TAC7000, eine Paintballwaffe umgebaut als Pfefferballwerfer zeigte nur begrenzt Wirkung. Weiter ging es mit Schwierigkeiten beim Bändigen der Zivilisten, so ignorant, scheu und flink, dass weder Pfefferspray, Beanbags oder Schläge sie nicht davon abhielten einem davon zu laufen. Ja sie sind doppelt so schnell wie die eigene Spielfigur! Angemerkt sei der Umstand dass je nach ausgewählter Rüstung sich die Bewegungsgeschwindigkeit ändert, welches ein schönes Feature ist. Doch über einen schnellen Schritt kommen wir dabei nicht hinweg. So dass schnelle Zugriffe nur sehr schwer umsetzbar sind. Was uns auch komplett fehlt und wir als wirklich sehr schade empfinden, ist eine Anzeige über die Auswirkungen von Attachments an Waffen oder der unterschiedlichen Rüstungen.
Unser Fazit zu diesem Spiel ist ganz klar. Endlich ein Spiel, das den Realismus in den Fokus setzt und somit sich klar von unrealistischen Taktikshootern abhebt, wie zum Beispiel Rainbow 6 Siege, oder ähnliche. Denn es geht nicht um Campen oder Dauerfeuer. Vielmehr steht Kommunikation, Taktik und Kooperation der Spieler im Fokus, das zu sehr viel Freude bei uns führte. Da wir jedoch immer noch von einer Alpha sprechen, sind einige Stolpersteine einfach Pflicht und gehören zum guten Ton, gerade bei der Geschichte, die das Spiel begleitet. So hoffen wir dass der Rückzug des Publishers Team17 keine größeren Auswirkungen auf die weitere Entwicklung nimmt und alle SWAT fans auf ihre Kosten kommen und das Genre vielleicht noch mehr Menschen begeistern kann.