Arbeiten im eSport – wie ist die Steuersituation?

Arbeiten im eSport – wie ist die Steuersituation?

Mit dem Spielen von Videospielen Geld zu verdienen, das schien noch vor wenigen Jahrzehnten allenfalls für die Redakteure von Gaming Magazinen realistisch. Doch mittlerweile kann man selbst dann mit Games zocken Geld verdienen, wenn man sich nur auf seine Lieblingsspiele konzentriert. Sei es als Twitch Streamer oder als eSportler. Nach langjährigem Ringen werden eSports als Sport anerkannt und erzielen wachsende kommerzielle Traktion. Bei den größten Wettbewerben sind fünfstellige Antrittssummen keine Seltenheit mehr – ganz zu schweigen von den Preisgeldern, die in die Millionen gehen können. Doch wo viel Geld verdient wird, ist der Fiskus nicht weit.

Ab wann muss ein eSportler Steuern bezahlen?

Prinzipiell muss ein eSportler ab dann Steuern bezahlen, sobald seine Einkünfte dauerhaft eine gewisse Schwelle übersteigen und es auch klar nachvollziehbar ist, dass er dem eSport mit hauptberuflichen Gewinnabsichten nachgeht. Es wird also – so wie auch in anderen Sportarten üblich – zwischen Amateuren und Profis unterschieden. Wobei ein Amateur durchaus auch Preisgelder gewinnen darf. Doch diese sollten ganz klar nicht sein Haupterwerb sein. Dann können sie als steuerfreies Nebeneinkommen im Rahmen einer Liebhaberei gelten.

Sollte dem eSport professionell nachgegangen werden, gelten folgende Einnahmen als steuerpflichtig und werden bei der Erhebung der Einkommenssteuer berücksichtigt:

Antrittsgelder
Siegprämien
Aufwandspauschalen
Werbeeinnahmen
Streaming Einnahmen

Gewinne im Ausland befreien nicht von Steuern

Da viele der prestigeträchtigeren und dementsprechend lukrativeren Wettbewerbe im Ausland abgehalten werden, kommen auch diesbezüglich steuerrechtliche Besonderheiten auf. Hier gilt, dass man als deutscher Steuerzahler bei Gewinnen, die im Ausland realisiert wurden, auch nach deutschem Recht in Deutschland besteuert wird – sofern dort der ständige Wohnsitz liegt. Es gilt das sogenannte Welteinkommensprinzip.

Da die Einnahmen eines eSportlers ihrer Art nach sehr divers ein können, lohnt sich für besser verdienende eSportler oftmals die Inanspruchnahme eines professionellen Dienstleisters. Denn die Einnahmen werden nicht notwendigerweise alle und in gleichem Umfang besteuert. Auch können Reiseerfordernisse und notwendige Hardware einiges an Vorsteuer generieren, die man wiederum absetzen kann. So kann man in aller Welt Geld verdienen und die Lohn- und Gehaltsabrechnung auslagern für Dresden – oder wo auch immer man beheimatet ist.

Die Frage nach Lohn und Gehalt ist auch anderweitig relevant. Denn ein eSportler kann durchaus als angestellt oder selbständig behandelt werden. Je nachdem ob er in einem professionellen „Clan“ oder auf eigene Rechnung unterwegs ist.