Der Aufstieg von eSports im Fußball: Wie Videospiele das Spiel verändern

Der Aufstieg von eSports im Fußball: Wie Videospiele das Spiel verändern

Videospiele sind schon lange keine reine Freizeitbeschäftigung mehr. Mit dem Aufstieg von eSports hat sich ein ganz neuer Markt entwickelt, der auch den Sportbereich erfasst hat. Immer mehr Fußballvereine weltweit haben sich dem Trend angeschlossen und eigene eSports-Teams gegründet. Doch wie verändert dieser Trend den Fußball? Und was sind die Auswirkungen auf die Branche?

Der Aufstieg von eSports im Fußball

E-Sports im Fußball ist mittlerweile eine etablierte Praxis. Viele große Fußballvereine, wie Paris Saint-Germain, Manchester City oder Schalke 04, haben eigene eSports-Teams gegründet, die sich in den unterschiedlichsten Wettbewerben messen. Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig. Zum einen bieten eSports eine Möglichkeit für Fußballvereine, ihre Marke zu erweitern und neue Zielgruppen zu erreichen.

Zum anderen gibt es mittlerweile auch eigene eSports-Ligen, die von den Fußballverbänden organisiert werden, wie die eFootball Championship Pro oder die Virtual Bundesliga. Für die Fans bedeutet dies, dass sie auch außerhalb der regulären Fußballsaison ihren Verein unterstützen können. Das zeigt sich auch in der Sportwettenbranche.

Diese zählt ohnehin zu den wichtigsten Sponsoren des Fußballs in Deutschland. Kein Wunder also, dass die Buchmacher auch die e-Sports-Events schnell in ihr Programm aufgenommen haben. So zeigt sich beispielsweise in den Bahigo Erfahrungen auf sportwettench.com, dass eSports eine fixe Größe im Wettangebot geworden ist. Angesichts dieses Erfolgslaufs hat sich auch der Deutsche Meister vor einigen Jahren dazu entschlossen, sich diesem Trend anzuschließen.

Nachzügler FC Bayern München

Bestes Beispiel dafür, welchen Stellenwert eSports im internationalen Fußball eingenommen hat, ist der FC Bayern München. Dort gab es jahrelang Überlegungen, eine eigene eSports-Abteilung einzurichten, doch der damalige Präsident des Vereins war strikt dagegen. Uli Hoeneß wollte sein Lebenswerk nicht in Verbindung mit Videospielen sehen.

Nach seinem Abgang änderte sich die Situation jedoch schlagartig. Bayern München beschloss, seine Zurückhaltung aufzugeben und gründete eine eigene Abteilung. Das aufgebaute Team war international ausgerichtet und sollte ähnliche Erfolge feiern wie die Fußballmannschaft. Schnell waren Sponsoren gefunden und der Einstieg in die eSports-Szene sollte sich als goldrichtig erweisen. Das Team tritt bei der eFootball Championship Pro gegen die Spieler anderer großer Vereine an. Dort matcht man sich mit Vereinen von Weltrang, wie FC Barcelona, FC Arsenal und Manchester United. Das erweist sich zumeist so erfolgreich, wie man es von dem Klub seit Jahrzehnten im Fußball gewohnt ist.

Wie Videospiele das Spiel verändern

E-Sports hat auch Auswirkungen auf das Spiel selbst. Videospiele wie FIFA bieten den Fans eine neue Möglichkeit, Fußball zu erleben. Die Gamer können in die Rolle ihres Lieblingsspielers schlüpfen und so das Spiel auf eine neue Art und Weise genießen. Doch es geht nicht nur um den Spaßfaktor. Auch das taktische Verständnis und die Spielanalyse werden durch die Games verbessert. Das funktioniert allerdings nicht nur in eine Richtung, sondern in beide, denn viele Fußball-Profis nutzen Videospiele, um sich auf den Gegner vorzubereiten oder neue Taktiken auszuprobieren. Damit nicht genug, setzen die Vereine längst eigene Trainingsprogramme ein, die auf Videogames basieren. Diese helfen ihnen, ihre Reaktionszeit, ihre Hand-Augen-Koordination und ihre Kreativität zu verbessern.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Einige Kritiker bemängeln diese Entwicklung. Sie befürchten, dass durch die zunehmende Fokussierung auf Videospiele der eigentliche Fußball-Sport vernachlässigt wird. Zudem äußern sie Bedenken, dass durch den Einsatz von Videospielen im Training der soziale Aspekt des Fußballs, wie Teamgeist und Kommunikation, verloren gehen könnte. Schließlich geht es im Fußball auch um Kameradschaft und das gemeinsame „Schinden“ für den Erfolg. Kritiker sehen die Gefahr, dass der Sport zu sehr technologisiert wird.

Die Auswirkungen auf die Branche

Der Aufstieg von eSports hat auch Auswirkungen auf die Branche selbst. Längst haben sich zahlreiche Verbände und Ligen gegründet, die sich um die Organisation und Vermarktung kümmern. Die eSports-Veranstaltungen werden immer größer und professioneller, das bedeutet mehr öffentliche Aufmerksamkeit und mehr Sponsorengelder.

Die Wirtschaft hat die Werbewirksamkeit erkannt und setzt auf ein junges Publikum, das in Zukunft zu einer neuen Kundengeneration heranwachsen soll. Am Engagement der deutschen Autohersteller kann man erkennen, dass eSports zu einem eigenen Wirtschaftszweig herangewachsen ist. Das zeigt sich auch in der Übertragung im Fernsehen oder auf den zahlreichen Streaming-Plattformen im Netz. Doch davon profitieren nicht nur die Fans, sondern auch der Fußball-Sport.

Alle Beteiligten profitieren

Während die Anhänger immer mehr Möglichkeiten vorfinden, ihrem Hobby zu frönen, spült die Vernetzung von Fußball, eSports, Wirtschaft und Medien noch mehr Geld in die Kassen der Fußballklubs. So steigen die Einnahmen aus den TV-Rechten, durch Sponsoren und aus dem Merchandising. Es sieht also so aus, als ob alle Beteiligten von der „Ehe“ zwischen Fußball und eSports profitieren würden.

Angesichts der immer stärkeren Vernetzung und den immer schneller werdenden Übertragungsraten im Netz ist derzeit davon auszugehen, dass dieser Trend auch weiterhin ungebremst anhalten wird. So wie die Fußballstars längst ein gesellschaftsübergreifendes Phänomen geworden sind, so dringt der Sport immer stärker in die Gaming-Branche ein. Das wird die Entwicklung des Fußballs zu einem globalen Unterhaltungsriesen weiter befeuern.